Treffen einer DJH-Vorstandsdelegation mit Vertretern der Gesellschaft für Tunesisch-Deutsche Freundschaft

Tunesien bleibt auch nach den Anschlägen von Djerba ein sowohl attraktives als auch si-cheres Reiseziel. In dieser Einschätzung sind sich das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) und die Gesellschaft für Tunesisch-Deutsche Freundschaft einig. Am 15. Oktober 2002 sind Vertreter beider Organisationen zu einem Gedankenaustausch in Tunis zusammengetroffen. Seit Jahren existieren enge, freundschaftliche Beziehungen zwischen dem deutschen und dem tunesischen Jugendherbergsverband. Das DJH und die Association Tunisiénne des Au-berges de Jeunesse (ATA) haben bereits mehrfach bilaterale Jugendbegegnungen und Prak-tikantenaustausche organisiert, der deutsche Verband gewährte finanzielle Hilfen für den Bau von Jugendherbergen in dem nordafrikanischen Land. Bei dem jüngsten Besuch einer fünfköpfigen DJH-Delegation in Tunis bildeten die Aufbauhil-fen erneut ein zentrales Thema bei den Gesprächen. Ferner standen Unterredungen im Ju-gendministerium, im Tourismusministerium und in der deutschen Botschaft auf dem Pro-gramm. Als besonders erfreulich und fruchtbar wurde ein Informationsgespräch mit der Ge-sellschaft für Tunesisch-Deutsche Freundschaft bewertet, dem auch ein Vertreter des Goe-theinstituts beiwohnte. Die DJH Repräsentanten ließen sich zunächst über die vielfältigen Aktivitäten dieser Gesell-schaft zur Pflege der deutsch-tunesischen Beziehungen und die touristischen Nachwirkungen des Anschlags auf der Insel Djerba unterrichten. Dabei wurde die besondere Bedeutung Tu-nesiens in der Reihe der nordafrikanischen Länder deutlich, besonders wegen seiner ver-gleichsweise offenen Gesellschaft, die einen Weg zwischen Tradition und Moderne gewählt hat. Die Vorsitzende des DJH, Angela Braasch - Eggert, betonte, sie begreife nicht zuletzt aus diesem Grund das Land Tunesien auch innerhalb der internationalen Jugendherbergsbewe-gung als das „Tor zu Nordafrika”. Daher habe sie ein starkes Interesse daran, die über lange Jahre gewachsenen guten Beziehungen zum tunesischen Partnerverband fortzuführen und zu festigen. Die Gesprächsrunde eröffnete auch Perspektiven für eine mögliche konkrete Zu-sammenarbeit mit der tunesischen Herbergsorganisation ATAJ. So plant die Gesellschaft jungen Tunesierinnen und Tunesiern Kurse zum Erlernen der deutschen Sprache anzubieten. Aus dem Kreis der Teilnehmer bzw. Absolventen könnte dann der tunesische JHVerband möglicherweise Kandidaten für den Praktikantenaustausch gewinnen. Deutsche Sprach-kenntnisse sind dafür unerlässlich. Darüber hinaus ist es vorstellbar, dass die Gesellschaft für Tunesisch-Deutsche Freundschaft auf Grund ihrer umfangreichen Kontakte deutsche Industrieniederlassungen von der Unter-stützungswürdigkeit des Jugendherbergsverbands im Land überzeugen könnte. Dies wäre ein weiterer Pfeiler für den deutsch-tunesischen Austausch. Insgesamt wurde diese Zusammenkunft allseitig als viel versprechend empfunden, um mit-telfristig Ansätze für Synergien zu konkretisieren. Zu diesem Zweck erscheint es dem DJH sinnvoll, auch mit dem Präsidium der Deutsch-Tunesischen Gesellschaft e. V. Kontakt aufzu-nehmen. Alle Beteiligten gingen mit der Einschätzung auseinander, dass dies ein ausge-sprochen anregender Informationsaustausch war, und es wurde die Bereitschaft und das Interesse zum Ausdruck gebracht, miteinander in Verbindung zu bleiben.

Frank Reinecke
http://www.deutsch-tunesische-gesellschaft.de/dtgrund/aktuelleberichte/DJH.pdf.