Der Staudamm

Kurzbeschreibung:
“Das Experiment Ghailans stellt, meines Erachtens, keineswegs eine nichtige Lebenserfahrung dar, die sich in Absurdes verkehrt. Auch sind seine Anstrengungen nicht die eines Lebenden, dessen Bemühungen bar jeglicher Weisheit und Finalität bleiben. Wozu ich eigentlich Ghailan und Maimuna bringen wollte ist, dass sie dieses besondere Verständnis – das ich als orientalisch-islamisch ansehen möchte – mit ihrem Blut, ihrem Fleisch und ihrer Tragik verkörpern, dieses Verständnis vom Wesen des Menschen, von seinem Rang, seiner Fähigkeit und von seiner Ehre, Mensch zu sein. Die Tragik, die Ghailan mit seinem Leben und seinem Tun darstellt, ist nicht die Tragik Sisyphos’, sondern die des Lebenden, wenn ihn das Leben zum Leben verurteilt.“
Mahmoud Messadi



Über den Autor

Mahmoud Messadi (Tazarka, 1911 –Carthage, 2004), der tunesische Schriftsteller, gilt in der Arabischen Welt als Begründer einer einzigartigen literarischen Schule und gehört zu den wenigen modernen Autoren des 20. Jahrhunderts, denen es gelungen ist, die orientalisch-arabische Seele samt ihrer Größe und ihren Widersprüchen künstlerisch-entlarvend darzustellen. Er absolvierte das Collége Sadiki in Tunis und studierte in Paris an der Sorbonne
die arabische Sprache und Literatur. 1958-1968 war er Bildungsminister, dann Kulturminister 1973-1976. Die Gründung der tunesischen Universität und die Modernisierung des Bildungssystems, sind auf ihn zurück zu führen. Seine bekanntesten Werke: Der Staudamm; Also sprach Abu Huraira; Die Genese des Vergessens; Die Verankerung des Seins. “Der Staudamm“ liegt lediglich in deutscher Übersetzung vor.

http://www.hamouda.de/seite37.html